Diabetes mellitus

Immer häufiger leiden nicht nur Menschen unter dieser Krankheit sondern auch unsere Haustiere. Diese Krankheit betrifft Hunde, sowie Katzen gleichermaßen. Leider hat sich die Zahl der erkrankten Tiere in den letzten Jahren verdoppelt. Das liegt hauptsächlich am Fertigfutter das heutzutage voll von Zucker ist und dem damit verbundenen Übergewicht. Aber auch organische und hormonelle Probleme legen den Grundstein für diese schwierige Krankheit.

Was ist Diabetes mellitus?

Die Ursache liegt im relativen oder absoluten Mangel des Hormon Insulins. Dieses Hormon wird benötigt um Zucker in Energie umzuwandeln und es aufnehmbar für die Zellen zu machen. Insulin wird von der Bauchspeicheldrüse ins Blut abgegeben. Wird es zu wenig produziert kann der Zucker nicht abgebaut werden, der Blutzuckerspiegel steigt an.

Welche Symptome gibt es?

Durch die Überzuckerung des Blutes kommt es dazu, dass Glukose (Zucker) auch über den Urin ausgeschieden wird. Dies passiert bei gesunden Tieren nicht. Der Zucker zieht Wasser mit in den Urin, sodass die erkrankten Tiere sehr viel Harn absetzen. Um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen trinken sie gleichzeitig sehr viel. Diese Symptome nennt man Polyurie (vermehrter Harnabsatz) und Polydipsie (vermehrtes Trinken). Ansonsten verlieren die Erkrankten an Gewicht, obwohl sie von Heißhungerattacken geplagt werden.

Es gibt zwei Formen von Diabetes:
Typ ǀ (juveniler Typ) : Die Tiere bilden selbst überhaupt kein Insulin, sie müssen mit regelmäßigen Insulininjektionen therapiert werden. Fast alle Hunde leiden an diesem Typ und ca. 20% der Katzen.

Typ ǁ (Alters – Diabetes): Die Bauchspeicheldrüse produziert zwar Insulin aber nicht genügend oder die Wirkung ist in irgendeiner Weise beeinträchtigt. Diese Tiere sind nicht zwangsläufig abhängig von Insulininjektionen. Etwa 80 % der Katzen leiden unter diesem Diabetes – Typ.

Eine Diagnose erfolgt meist über einen einfachen Urintest. Bei diesem wird mittels Teststreifen nachgewiesen ob sich Zucker im Urin befindet. Außerdem wird der Glukosewert im Blut untersucht. Sind dann noch die oben genannten Symptome vertreten spricht alles für Diabetes.

Wie wird mein Tier behandelt?

Meistens erfolgt dann eine Einstellung Ihres Tieres. Das heißt es wird in regelmäßigen Abständen der Glukosespiegel gemessen, daraufhin wird die Insulindosis angepasst. Eine Futterumstellung ist auch von Nöten. Insulin muss immer gespritzt werden. Eine Behandlung mit Tabletten ist nicht erfolgreich.
Vielen Besitzern ist oft unwohl zu Mute wenn sie Ihr Tier das erste Mal spritzen müssen. Insulinspritzen haben jedoch eine sehr kurze Nadel mit geringem Durchmesser. Außerdem gewöhnt sich Ihr Tier mit der Zeit an diese Prozedur, sodass ein fast normales Leben möglich ist. Auch das regelmäßige Messen des Glukosespiegels mit Hilfe eines sogenannten AlphaTraks ist nach einiger Übung kein Problem mehr. Meist wird dabei mit einer kleinen Nadel ins Ohr gepiekt und ein Blutstropfen reicht aus um die Messung durchzuführen. In den meisten Fällen wird zweimal täglich gespritzt am besten bevor sie füttern. Einige Futtermittelhersteller bieten spezielles Diabetikerfutter an. Lassen Sie sich am besten von Ihrem Tierarzt beraten. Besonders bei Katzen die als wählerische Esser gelten ist es wichtig herauszufinden ob das Futter akzeptiert wird.
Wichtig ist das Ihr Tier möglichst optimal Gewicht erreicht und weder zu dünn noch zu dick ist, so ist eine optimale Wirksamkeit des Insulins gewährleistet.

Auf was muss ich vorbereitet sein?

Es kann gerade in der Anfangszeit noch zu einigen Problemen kommen. So kann die Menge an Insulin zu niedrig sein weil sie entweder falsche berechnet wurde (was möglichst nicht passieren sollte) oder weil Ihnen eventuell ein Fehler beim spritzen unterlaufen ist. Meistens bleiben dann die Symptome bestehen. Suchen sie dann Ihren Tierarzt auf und klären sie die Lage. Oder lassen Sie sich gegebenenfalls das Spritzen noch einmal zeigen
Wenn die gegebene Insulindosis zu hoch ist, kann es zu einer gefährlichen Unterzuckerung kommen. Diese geht einher mit Schwäche und Ohnmachtsanfällen. Füttern Sie ihr Tier dann oder geben sie ihm eine Zuckerlösung ein um den Blutzuckerspiegel wieder zu heben. Suchen Sie dann schnellst möglich einen Tierarzt auf.
Sollten Sie eine Insulingabe vergessen haben oder Sie sind nicht sicher ob das Insulin vollständig gespritzt worden ist, geben Sie nichts nach. Sondern Spritzen Sie beim nächsten Mal die normale Dosis weiter.

In den meisten Fällen werden die erkrankten Tiere blind oder bekommen grauen oder grünen Star. Besonders Hunde kommen jedoch recht gut mit dieser Situation klar. Bei Katzen kommt es eher zu Lähmungserscheinungen der Hintergliedmaßen. Wird Diabetes nicht erkannt, kann es zu diabetischen Ketoazidose kommen. Diese ist lebensgefährlich und kann zu Multiorganversagen führen. Ihr Tier benötigt dann dringend professionelle Betreuung in einer Klinik.

Fazit

Diabetes ist eine schwerwiegende Erkrankung, trotzallem können Sie ihrem Tier mit viel Liebe und Engagement ein langes schönes Leben ermöglichen.