Clickertraining mit Katzen

Das Clickertraining bietet viele Möglichkeiten Ihre Katze zu fördern, ihr Erfolgserlebnisse zu verschaffen und sie zu erziehen. Als interaktives Lernspiel verbessert es auch die Beziehung zwischen Katze und Mensch – und macht beiden Spaß

Was ist Clickertraining?

Das Clickern ist eine sehr angenehme Trainingsmethode. Sie hat nichts mit unseren üblichen Vorstellungen von Dressur zu tun und kommt ganz ohne Strafen und Unterordnung aus. Durch gezielte Belohnungen werden auch sehr eigensinnige Tiere leicht motiviert. Viele Katzen haben Spaß an der Kopfarbeit. Sie wiederholen die gewünschten Verhaltensweisen gern, da sie ganz offensichtlich Erfolg versprechen. So entsteht ein für beide Parteien angenehmes „Tauschgeschäft“.
Für Wohnungskatzen eignet sich diese Art der Beschäftigung sehr gut, da eine psychische Auslastung für sie wichtig ist.

Die Arbeit mit dem Clicker

Der Clicker ist ein Hilfsmittel welches auch in der Hundeerziehung und Filmtierdressur Anwendung findet. Er besteht aus einem Plastikgehäuse mit eingebauter Metallzunge die bei Druck ein Klick- Geräusch erzeugt.
Die Katze wird während des Trainings nach jedem „Klick“ belohnt. So lernt sie das Geräusch mit einem positiven Gefühl in Verbindung zu bringen. Das ist für die spätere Arbeit eine enorme Erleichterung da der Clicker wesentlich schneller eingesetzt werden kann, als ein Leckerli. Das Training erfordert einiges an Geschick, man benötigt eine Übungsphase um den Klick im richtigen Moment auslösen zu können. Damit das Spiel funktioniert und Ihre Katze die wichtigen Zusammenhänge schnell begreift sollten Sie einige Grundsätze beachten.

Der Clicker

Wichtige Regeln:

  • Keine Strafen – Sie würden Ihre Katze nur entmutigen und verängstigen, oft brechen die Tiere dann das Training ab oder verknüpfen sie und den Ort mit etwas negativen
  • Kein Zwang – Schieben, Drängeln, Ziehen oder ähnliche Zwangsmaßnahmen sind nicht erwünscht, es irritiert und frustriert die Tiere nur
  • Keine Überforderung – beginnen Sie mit leichten Übungen und setzen Sie keine zu großen Erwartungsmaßstäbe
  • Ein Click, ein Leckerli – bei einer gewünschten Verhaltensweise clicken sie nur einmal, das reicht um Ihrer Katze die Belohnung anzukündigen
  • Exaktes Timing – mit dem Clicker „fangen“ sie eine Verhaltenssequenz mitten in der Bewegung ein damit ihr Tier genau versteht welches Verhalten sie belohnen
  • Keine Selbstbedienung – Ihre Katze darf sich nicht selbst am Futter bedienen
  • Missverständnisse vermeiden – clicken sie nicht in alltäglichen Situationen sondern nur während des Trainings, ansonsten kann es zu Fehlprägungen kommen. Achten Sie auf Ihre Körpersprache beugen Sie sich nicht bedrohlich über ihre Katze und starren Sie ihr nicht erwartungsvoll in die Augen.

Die Konditionierung

Damit die Katze nach dem Click eine Belohnung erwartet, muss sie beide Elemente fest miteinander verknüpfen. Das Prinzip ist Ihrer Katze schon bekannt, das Geräusch des Dosen Öffnens oder das Abstellen des Fressnapfes löst in Ihr schon eine Erwartungshaltung aus. So wird es später auch mit dem Clicker funktionieren. Bevor Sie das Training beginnen sollten Sie testen wie sich Ihr Tier bei dem Geräusch verhält, eine aufmerksame neugierige Haltung ist optimal.
Bereiten Sie ca. zehn Leckerlis in Erbsengröße vor. Begeben Sie sich in die Nähe Ihrer Katze halten sie die Leckerchen Griff bereit. Clicken Sie und werfen Sie dann unmittelbar das Leckerli zu Ihrem Tier.

Wichtige Regeln:

  • Das Leckerli liegt maximal zwei Sekunden nach dem Click vor der Katze, sodass sie es sofort sieht
  • Zwischen zwei Clicks sollten keine anderen Signale wie auffällige Handbewegungen o.ä. erfolgen
  • Die Katze sollte vor einem Click kein unerwünschtes Verhalten zeigen (wie zerkratzen der Tapete)
  • Clicken Sie nicht nur, wenn die Katze sitzt sondern auch wenn sie geht oder steht

In den nächsten Tagen sollten Sie immer wieder üben. Um zu testen wie erfolgreich Sie waren, können Sie einmal clicken wenn Ihre Katze in der Nähe ist Sie aber nicht direkt anschaut. Beginnt sie sich suchend umzuschauen war die Konditionierung erfolgreich.

Tricks einüben

Nun beginnt für Sie und Ihr Tier das eigentliche Training. Ihre Katze soll nun ihr eigenes Verhalten mit der Belohnung verknüpfen. Click und Leckerli verstärken das unmittelbar vorher gezeigte Verhalten, dass sie nun gerne wiederholen wird. Alle Übungen basieren auf dem natürlichen Verhalten. Beachten Sie die Vorlieben Ihres Tieres. Katzen die viel betteln haben schon einige „Vorbildung“ und erlernen schnell wie sie zum Erfolg kommen.
Auch Kommandos können von dem fortgeschrittenen Duo eingeübt werden. Es sollten immer klar und einfach verständliche Begriffe verwendet werden. Die Wörter sollten nur einzeln genannt werden und nicht in einem Satz. Der Kommandoton sollte vermieden werden, da er sehr einschüchternd wirkt.

Beispiele

Hier sollen nun einige Tricks gezeigt und genau erklärt werden. Sie sind nur ein Ausschnitt dessen was möglich ist. Ihrer Fantasie sind also keine Grenzen gesetzt.

Anfänger:

Sprung durch den Reifen

  • Ziel: Ihre Katze springt durch einen Reifen
  • Anfänge: Stellen Sie einen Reifen auf den Boden und verstärken Sie jede Annäherung Ihrer Katze. Locken Sie ihr Tier mit Futter durch den Reifen. Jedes durchsteigen wird mit einem Click und Leckerli belohnt. Nach und nach können sie den Reifen höher halten, bis Ihre Katze springen muss. Üben Sie den Sprung an verschiedenen Orten. Halten Sie ihn zwischen zwei Stühlen und lassen Sie ihr Tier hinüber springen.
  • So geht´s weiter: Der Sprung durch einen geschlossenen Reifen wird mit Hilfe von Papierstreifen erreicht. Kleben Sie einige Streifen an den oberen Rand und lassen Sie ihre Katze durchspringen. Schrittweise können immer mehr Streifen hinzugefügt werden. Zum Schluss werden diese dann am oberen und unteren Ende des Reifens befestigt.

Wippen

  • Ziel: Ihre Katze balanciert über eine Wippe. Zum Üben eignet sich ein Regalbrett, das mittig über eine Küchenpapierrolle gelegt wird.
  • Anfänge: Legen Sie beide Enden der Wippe auf Kissen, sie dämpfen später die Landung und sind Start und Ziel für Ihre Katze. Zuerst sollten sie Ihre Katze über das einfache Brett laufen lassen. Sie können sie mit etwas Futter dazu animieren. Klappt diese Übung gut, können sie die Küchenpapierrolle unter das Brett legen. Halten Sie nun das Brett fest und führen Sie ihre Katze in die Mitte. Belohnen Sie sie. Senken Sie das Brett vorsichtig in Zielrichtung und belohnen Sie sie noch einmal.
  • So geht´s weiter: Wenn Ihre Katze sich nicht sicher fühlt führen Sie ein Signalwort ein und lockern Sie vorsichtig Ihren Griff am Brett während die Katze die Mitte überquert.

Fortgeschrittene:

High – Five

  • Ziel: Die Katze schlägt eine Vorderpfote gegen Ihre erhobene Handfläche
  • Anfänge: Bitten Sie ihre Katze auf einen erhöhten Platz, das erleichtert die Übung für Sie. Zeigen Sie ihr ein Leckerli und ziehen Sie es nicht zu schnell vor Ihr in die Höhe. Ihre Katze wird versuchen das Leckerli zu erhaschen. Belohnen Sie das mit einem Click. Am Anfang sollten Sie jede kleine Bewegung der Pfote belohnen. Im weiteren Verlauf bestärken Sie ihre Katze wenn sie die Pfote etwas höher hebt. Dann nehmen Sie ihre leere Hand dazu und führen nun Schritt für Schritt die Pfotenbewegung an Ihre Hand. Manche Katzen schlagen spontan ein oder Sie ergreifen die Initiative und schlagen vorsichtig ein.
  • So geht´s weiter: Üben Sie den High -Five an verschiedenen Plätzen und Zimmern.

High-Five

Winken

  • Ziel: Die Katze hebt eine Vorderpfote und winkt.
  • Anfänge: Viele Katzen bieten diese Bewegung schon an, da Sie mit dem Winken betteln. Das können Sie dann im richtigen Moment belohnen. Ansonsten können Sie diese Bewegung provozieren in dem Sie das Leckerli vor Ihre Katze halten, sodass sie dazu animiert wird danach zu angeln. Versucht sie einen einfachen Pfotenschlag auszuführen, können Sie diesen belohnen. Sie probieren es immer weiter und bestätigen besonders ausholende Bewegungen.
  • So geht`s weiter: Üben Sie das Winken an verschiedenen Plätzen und Zimmern.

Winken